Praxisbeispiel: Gurtpfosten als dynamischer Block
Inhaltsverzeichnis
- Statischen Block erstellen
- Dynamische Längenänderung hinzufügen
- Dynamischen Block testen
- Dynamischen Block einfügen
- Drehung um die Bodenplatte hinzufügen
- Drehung um das Absperrband hinzufügen
- Grenzen für die Streckung definieren
- Sichtbarkeit der Bemaßung steuern.
- Block schreiben mit WBLOCK
- Anhang: Einstellungen des Bemaßungsstil
Zur Verdeutlichung der Funktion von dynamischen Blöcken wird hier beispielhaft ein Gurtpfosten, oder auch bekannt als Abgrenzungsständer oder Tensator, erstellt. Bei einem Gurtpfosten wird eine Absperrband aus einem Pfosten gezogen und dann am Pfosten eines anderen Gurtpfosten befestigt. Die Funktion des Gurtpfostens eignet sich ideal für die Umsetzung als dynamischer Block. Im Folgenden eine schrittweise Anleitung zur Erstellung eines dynamischen Blocks, der die dynamische Funktion eines Gurtpfostens mit ausziehbaren Absperrband besitz.
Der fertige Gurtpfosten als dynamischer Block steht hier zum Download bereit!
Statischen Block erstellen
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Öffnen einer neue und leere Zeichnung. Dieses ist eine temporäre Zeichnung, die nur zur Konstruktion des dynamischen Blocks verwendet wird.
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Speichern der Zeichnung unter einem aussagekräftigen Namen, z. B. Gurtpfosten-Konstruktion. Diese Zeichnung wird später nicht als Block verwendet. Der dynamische Block wird mit dem WBLOCK-Befehl dauerhaft als Block erstellt.
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Die Längeneinheit festlegen, mit der in der Zeichnung bzw. im Block gearbeitet wird. Dieses ist die Einheit des Blocks und wird später für die Skalierung des Blocks beim Einfügen verwendet. In diesem Beispiel wird mit Millimeter als Zeichnungseinheiten gearbeitet
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Anlegen eines oder mehrerer neuer Layer. Diese werden für die Geometrie des Blocks verwendet. In diesem Beispiel wird der Layer Tensator verwendet. Auf diesem Layer liegen alle Elemente des Blocks.
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Die Farbeigenschaft sollte auf VonBlock stehen, damit die Farbe des Blocks später nach dem Einfügen in eine Zeichnung verändert werden kann.
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Zeichnen der Bodenplatte aus einem Kreis. Diese hat einen Durchmesser von 250 mm, der Mittelpunkt kann an einer beliebigen Stelle sein. Am Mittelpunkt des Kreises wird zusätzlich ein geometrischer Punkt eingefügt (ggf. den PDMODE auf 3 stellen, um den Punkt als Kreuz sichtbar zu machen). Um den Mittelpunkt wird ein weiterer Kreis mit einem Durchmesser von 50 mm gezeichnet. Dieses ist der Pfosten an dem das Absperrband montiert ist.
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Zeichnen des Absperrbands mit einer vorgegebenen Länge von 1000 mm bzw. 1 m. Am Ende des Absperrbands wird ebenfalls ein geometrischer Punkt eingefügt. Die geometrischen Punkte können später sehr einfach mit dem Objektfangmodi Punkt gefangen werden.
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Einfügen einer Bemaßung, mit der später die Länge des Absperrbands angezeigt wird. Für die Bemaßung wird ein neuer Bemaßungsstil mit dem Namen Tensator erstellt, bei dem alle Linien und Pfeile unterdrückt werden (siehe Anhang: Einstellungen des Bemaßungsstil). Achtung! Der erste Punkt der Bemaßung muss am Ende des Absperrbands liegen, der zweite Punkt im Mittelpunkt der Bodenplatte! Nur dann wird die Bemaßung beim Ein- und Ausziehen des Absperrbands immer in der Mitte des Absperrbands angezeigt.
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Erstellen eines Blocks mit dem BLOCK-Befehl. Der Name des Blocks ist Tensator. Der Basispunkt des Blocks ist der Mittelpunkt der Bodenplatte.
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Es resultiert ein statischer Block mit dem Namen Tensator.
Dynamische Längenänderung hinzufügen
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Um dynamische Elemente hinzuzufügen, muss der Blockeditor geöffnet werden. Dieses erfolgt durch Klicken mit der rechten Maustaste auf den Block und Auswahl von Blockeditor.
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Es öffnet sich der Blockeditor mit der Ansicht des Blockeditor-Reiters und der Blockerstellungspalette.
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Es soll die Länge des Absperrbands dynamisch verändert werden können. Dazu muss ein linearer Parameter eingefügt werden. Der Startpunkt des linearen Abstands ist am Mittelpunkt des Gurtpfosten-Rohrs. Der Endpunkt befindet sich am Ende des Absperrbands.
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Das Absperrband soll nur in eine Richtung, ausgehend von der Bodenplatte nach außen, gezogen werden können. Dazu muss beim linearen Parameter die Anzahl der Griffe auf 1 reduziert werden.
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Damit der Parameter funktioniert, muss eine entsprechende Aktion zugeordnet werden. Die Linie des Absperrbands soll gestreckt werden, also wird hier die Strecken-Aktion benötigt. Zuerst muss der zu verwendende Parameter ausgewählt werden. Anschließend wird der Parameterpunkt gewählt, der verändert werden soll. Hier ist es der Punkt am rechten Ende des Absperrbands. Danach muss ein Streckungsrahmen um das rechte Ende des Absperrbands definiert werden. Abschließend werden die zu streckenden Objekte ausgewählt.Nicht vergessen, den Punkt am Ende des Absperrbands auszuwählen!
Dynamischen Block testen
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Der dynamische Block ist fertig gestellt und kann getestet werden. Zuerst muss der Blockeditor über Blockeditor schließen geschlossen werden. Die Änderungen müssen in der Blockdefinition gespeichert werden.
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Nach der Selektion des dynamischen Blocks erscheint der Aktionspfeil, über den das Absperrband dynamisch verlängert und verkürzt werden kann.
Dynamischen Block einfügen
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Über Block einfügen kann der dynamische Block beliebig oft als neue Blockreferenz in die Zeichnung eingefügt werden.
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Der Einfügepunkt ist durch die Voreinstellung beim Erzeugen des Blocks in der Mitte der Bodenplatte.
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Durch Drücken der STRG-Taste kann der Einfügepunkt auf das Ende des Absperrbands verlegt werden.
Drehung um die Bodenplatte hinzufügen
Neben der Veränderung der Länge des Absperrbands wäre eine Drehung des Absperrbands ebenfalls wünschenswert. Dieses wird durch Hinzufügen des Drehen-Parameters mit der Drehen-Aktion gelöst.
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Zuerst wird der Drehen-Parameter am Mittelpunkt der Bodenplatte hinzugefügt. Als Drehwinkel werden volle 360° angegeben.
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Danach wird die Drehen-Aktion um den Mittelpunkt der Bodenplatte definiert. Nicht vergessen, den Punkt am Ende des Absperrbands sowie den Längen-Parameter auszuwählen!
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Nach dem Speichern und Beenden des Blockeditors kann der dynamische Block mit Längenänderung und Drehung getestet werden.
Drehung um das Absperrband hinzufügen
Um alle Freiheitsgrade auszunutzen, ergänzen wir die Drehung um das Ende des Absperrbands nach gleichen Muster wie bei der Drehung um die Bodenplatte.
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Zuerst wird der Drehen-Parameter am Ende des Absperrbands hinzugefügt. Als Drehwinkel werden volle 360° angegeben.
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Bevor die Dreh-Aktion um das Ende des Absperrbands definiert werden kann, muss der Basispunkt als Symbol eingefügt werden. Bei der Drehung um das Ende des Absperrbands muss auch der Basispunkt gedreht werden. Zur besseren Darstellung wird der PDMODE auf 0 gestellt, um die Punkte nur noch als Pixel darzustellen. Dadurch kann der Basispunkt besser erkannt werden.
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Danach wird die Drehen-Aktion um das Ende des Absperrbands definiert. Nicht vergessen, alle Objekte inklusive der Aktionen auszuwählen, die gedreht werden sollen!
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Die Drehen-Aktion um das Ende des Absperrbands muss zur ersten Dreh-Aktion hinzugefügt werden, damit alle Drehungen einwandfrei funktionieren.
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Die Drehen-Aktion um das Ende des Absperrbands muss zur Streckungs-Aktion hinzugefügt werden, damit die Streckung einwandfrei funktioniert. Dazu wird hier der Auswahlsatz der Streckung neu definiert.
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Nach dem Speichern und Beenden des Blockeditors kann der dynamische Block mit Längenänderung und der doppelten Drehung getestet werden.
Grenzen für die Streckung definieren
Das Absperrband soll maximal 2,5 m (2500 mm) ausziehbar und nicht kürzer als 30 cm (300 mm) sein.
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Um dieses zu Erreichen können für die Streckung Endwerte angegeben werden. Dazu wird im Blockeditor der Abstand-Parameter ausgewählt in in den Eigenschaften unter Wertesatz die Minumum- und Maximum-Werte entsprechend angepasst.
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Nach dem Speichern und Beenden des Blockeditors kann der dynamische Block bei der Änderung der Länge des Absperrbands nicht kürzer als 30 cm oder länger als 2,5 m sein.
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Bei den Grenzen ist darauf zu achten, dass die Endwerte nicht genau auf Positionen von Parameter-Eigenschaften liegen!
Sichtbarkeit der Bemaßung steuern.
Abschließend wäre es noch sinnvoll, die Sichtbarkeit der Längenbemaßung individuell steuern zu können. Dieses wird über die Sichtbarkeit im Blockeditor gesteuert.
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Nach dem Einfügen des dynamischen Blocks soll der Text der Längenbemaßung ausgeschaltet und damit nicht sichtbar sein.
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Für die Steuerung der Sichtbarkeit muss ein Sichtbarkeits-Parameter eingefügt werden. Der neue Sichtbarkeits-Parameter muss zu allen vorhandenen Aktionen hinzugefügt werden, damit dieser beim Strecken oder Drehen der Geometrie ebenfalls bewegt wird. Es ist einfacher, alle vorhandenen Aktionen vor dem Einfügen des Sichtbarkeits-Parameters zu löschen und diese später neu anzulegen.
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Der Sichtbarkeits-Parameter sollte nicht auf einer Achse liegen, die mit einer Streck-Aktion bearbeitet wird. Aus diesem Grund wird der Sichtbarkeits-Parameter auf den Rand der Bodenplatte eingefügt.
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Es gibt immer mindestens einen Sichtbarkeitsstatus in der Blockdefinition. Der erste vorhanden Sichtbarkeitsstatus wird umbenannt in Bemaßung AN.
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Um die Bemaßung ausschalten zu können, wird ein zweiter Sichtbarkeitsstatus mit dem Namen Bemaßung AUS angelegt. Dabei sollte der Punkt Sichtbarkeit von vorh. Objekten in neuem Status unverändert lassen aktiviert sein.
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Nun sind zwei Sichtbarkeiten vorhanden: AN und AUS. Beim Einfügen soll der Text der Längenbemaßung ausgeschaltet sein. Aus diesem Grund muss der Sichtbarkeitsstatus Bemaßung AUS als aktueller Status festgelegt werden und als erstes in der Liste stehen. Das Fenster kann mit OK geschlossen werden.
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In der Gruppe Sichtbarkeit des Blockeditor-Reiters können nun zwei Sichtbarkeiten ausgewählt werden. Jedee Sichtbarkeit lassen sich Objekte zuordnen.
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Den ersten Sichtbarkeitsstatus Bemaßung AUS auswählen und mit dem Button Unsichtbar machen den Bemaßungstext auswählen. Nicht vergessen, die Auswahl mit ENTER zu bestätigen!
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Den zweiten Sichtbarkeitsstatus Bemaßung AN auswählen und mit dem Button Sichtbar machen den Bemaßungstext auswählen. Nicht vergessen, die Auswahl mit ENTER zu bestätigen!
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Die am Anfang gelöschten Strecke- und Dreh-Aktionen müssen nun erneute mit allen Objekten (auch den Parametern!) in der Zeichnung erstellt werden.
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Nach dem Speichern und Beenden des Blockeditors kann die Bemaßung des dynamische Blocks bei Bedarf ein- und ausgeblendet werden.
Block schreiben mit WBLOCK
Damit sind nun alle sinnvollen Parameter und Aktionen für den Gurtpfosten vergeben. Als letztes wird der dynamische Block mit dem WBLOCK-Befehl gespeichert, damit dieser in verschiedenen Zeichnungen wiederverwendet werden kann.
Der fertige Gurtpfosten als dynamischer Block steht hier zum Download bereit!
Anhang: Einstellungen des Bemaßungsstil
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Linien
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Symbole und Pfeile
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Text
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Anpassen
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Primäreinheiten